Interview: Digital Consulting im neuen
umdasch Innovation Hub Duisburg
Online, Offline, No-line: Im neuen umdasch Innovation Hub in Duisburg werden Storekonzepte neu gedacht. Und zwar ganzheitlich. So verschwimmt die Linie zwischen digital und analog zu einem gemeinsamen Ganzen. Stefan Knoke – General Manager von umdasch Digital Retail – erzählt über das Zusammenspiel von Digitalexperten und Designer bei umdasch, die Seite an Seite im neuen Innovationshub in Duisburg arbeiten.
Herr Knoke, der Shop Consult Director Maik Drewitz hat uns erst kürzlich in einem Interview viel Wissenswertes über die Roadmap im umdasch Design Consulting erzählt. Auch die Experten von umdasch Digital Retail sind ab der ersten Minute in den Prozess intensiv eingebunden. Wie beschreiben Sie die Zusammenarbeit?
Unser Alltag im Innovationshub gibt einen Vorgeschmack darauf, was Kunden vom erlebnisorientierten Einzelhandel erwarten dürfen. Ein Store ist heute weit mehr als eine Verkaufsstelle, sondern mindestens auch Showroom, Projektionsfläche für Gamification, Sehnsuchtsort inszenierter Momentaufnahmen der Generation Instagram. Unser neues Büro in Duisburg ist so gesehen auch ein Referenzprojekt in eigener Sache; weil mit Raum so umgegangen wurde, dass er den Fluss des Wissenstransfers und des sozialen Austauschs für die jeweiligen Aufgaben bestmöglich unterstützt. Das trifft auch des Pudels Kern in Bezug auf die Hauptaufgaben von digitalen Lösungen im Retail – nämlich die Handelsfläche beim Verkauf zu unterstützen.
Wie machen Sie das möglich?
Wir kreieren und integrieren digitale Touchpoints, die maßgeschneidert für die entsprechende Zielgruppe im Einkaufserlebnis inszeniert werden. Diese Reise beginnt im Innovation Hub in Duisburg – aber genauso an all unseren anderen digitalen Standorten, zum Beispiel in Linz, Österreich, gemeinsam mit dem Kunden und unseren Kollegen aus dem Bereich Ladenbau. Bereits vom Beginn der Planungsphase an arbeiten wir eng zusammen. Das Ergebnis ist eine ganzheitliche und lückenlose Customer Experience.
Können Sie bespielhaft erklären, wie solch eine ganzheitliche Customer Experience aussehen kann?
Keine Customer Experience gleicht der anderen – denn nur so wird sie eben zum einmaligen Erlebnis. Aber es gibt unzählige Möglichkeiten, wie man den Konsumenten komfortable oder einprägsame Einkaufsmomente ermöglichen kann – beides zahlt in den Erlebnisfaktor ein. So entwickeln wir gemeinsam mit den Store Designern eine stimmige Atmosphäre passend zur jeweiligen DNA der Marke. Wir unterstützen hierbei unsere Design-Kollegen mit selbst kreiertem Content für digitale Flächen – passend zur Umgebung, dem Gesamtkonzept und natürlich der jeweiligen Zielgruppe. Das geht weit über den „Screen an der Wand“ hinaus. Mit interaktiven Lösungen ermutigen wir die Konsumenten, sich genauer mit bestimmten Artikeln auseinanderzusetzen, etwa durch spielerische Lift & Learn Systeme. Auf Wunsch entwickeln wir mit unseren Kunden Lösungen, die passgenaue Inhalte präsentieren: sei es für die Zielgruppe, die Witterung oder an die jeweilige Store-Umgebung adaptiert. Es geht darum, gemeinsam mit dem Kunden spannende Ideen zu entwickeln und strategisch einzusetzen. Darum sind wir bei jedem Schritt des Consulting Prozesses dabei und schaffen gewinnbringende Verknüpfungen mit digitalen Elementen.
Seit kurzem bieten wir zusätzlich mit unserem Partner shopreme Lösungen an, die vom digitalen Einkaufszettel über die instore-Navigation und den Self-Checkout direkt am Regal alles in einem beinhalten. Das ist für die Verbraucher eine zukunftsweisende und bequeme Möglichkeit für das Shoppingvergnügen. Unser Schwesterunternehmen umdasch Group Ventures hat sich an shopreme vor wenigen Monaten beteiligt. Dies ermöglicht uns noch einfacher, gemeinsame Händler- und Kundenbedürfnisse neu zu denken und in visionäre, gewinnbringende Lösungen weiterzuentwickeln.
Apropos gewinnbringend: Alle reden von der Customer Experience. Welche weiteren Vorteile hat der Retailer durch digitale Lösungen am Point-of-Sale?
Prozessoptimierung ist hier das Schlagwort. Wir stehen den Händlern auch hierbei beratend zur Seite und bieten eine eigene Software, welche das zentrale Management und die Vernetzung der digitalen Touchpoints auf der Fläche ermöglicht. Oftmals schlagen Lösungen für die Customer- und Retailer Experience in dieselbe Kerbe: Zum Beispiel die elektronische Preisauszeichnung (ESL), welche auf Knopfdruck tagesaktuelle Preisanpassungen ermöglicht; oder das aktuelle Thema des Kundenstrommanagements, das neben der „Eintrittsampel“ für Besucher auch für Werbebotschaften genutzt werden kann. Mit unserer neuen Software können unterschiedlichste digitale Lösungen, die verschiedene Datenquellen ansteuern effizient vernetzt werden, einerseits für die Bespielung dieser und andererseits zu Analysezwecken.
Maik Drewitz hat uns kürzlich über die erfolgreiche Zusammenarbeit von Store Consulting und Digital Retail beim neuen Globetrotter Store in Berlin erzählt. Haben Sie ein gemeinsames Lieblingsprojekt?
Ein weiterer Store, nur fünf Minuten zu Fuß davon entfernt, ist 11teamsports, ebenfalls in der Schloßstraße in Berlin. Wir hatten den Auftrag, den „besten Fußball-Store der Welt“ zu realisieren. Schon beim Eintritt in den Laden taucht man in ein digitales Erlebnis ein: Über riesige LED-Walls werden Spielertunnel verschiedener Stadien angedeutet. Betritt der Besucher das Geschäft, ertönen Fan-Gesänge der jeweiligen Mannschaft aus den Soundduschen. Das ist eine einzigartige Customer Experience – für alle Sinne. Und zeugt von dem perfekten Zusammenspiel von Store Design und Digital Design von Anbeginn eines Projektes.