Hole-in-one mit General Contracting
Das Leben – ein Wunschkonzert? Im Fall von GU, dem General Contracting, ist das Bild nicht weit hergeholt. Denn der Generalunternehmer ist Taktgeber, ein Dirigent auf der Baustelle, der sämtliche Akteure und Gewerke koordiniert und steuert. In dieser Story über unsere Experten am Bau werfen wir einen Blick auf die Arbeit der umdasch Store Makers im Kontext von Rollout-Projekten.
Rollout – ein kurzer Fachbegriff, ein herausforderndes Unterfangen: Einfach mal einen Store konzipieren und das Design hundertfach multiplizieren, ausgerollt wie ein Stück Fertigwiese. Ganz so einfach ist es dann doch nicht, wenngleich das Grün natürlich bei einem Kunden nicht fehlen darf, der sein Geld mit gepflegtem Rasensport verdient.
Golf House, der Profi rund um den Golfsport, hat in Wiener Neudorf seinen bisher größten und wichtigsten Standort eröffnet: Rund 2.000 Quadratmeter Verkaufsfläche, verteilt auf zwei Ebenen inklusive Reparaturwerkstätte, Reisebüro, Outlet, Custom Fitting inklusive Abschlag-Box und eben Fertigrasen. Und auch wenn die Zusammenarbeit des Hamburger Filialisten und umdasch seit Jahren währt und Stores unter anderem in Berlin, Köln Pulheim, Prag und München-Brunnthal, Stuttgart, Hannover, Frankfurt (usw) hervorgebracht hat, war das Projekt Flagship Store nahe der österreichischen Bundeshauptstadt für das Team von umdasch um Bau- und Projektleiter Thomas Hoppe ziemlich sportlich; und das lag nicht allein am knapp bemessenen Zeitfenster von acht Wochen.
Emotionales plus technisches Store Design = Golf House
„Kein Projekt ist ein Selbstläufer, selbst wenn man sich kennt und weiß, auf was es dem Bauherrn ankommt“, sagt Hoppe. Die Geschäftsführung wollte am aktuellen Konzept festhalten, es aber auf ein „emotionaleres Level“ heben und „entscheidend weiterentwickeln“, wie Golf House Sales Director Mark Bube erklärt.
Für Hoppe und seine Leute hieß das, neue, innovative Elemente zu implementieren, um aus emotionalem und technischem Store Design ein einzigartiges Umfeld für die Marke zu schaffen. Einerseits also den Wiedererkennungswert wahren, andererseits den Geist der Marke im Sinne der Brand Evolution weitertragen.
Wo Golf House draufsteht, soll Golf House drin sein, ob wir es nun mit einem Schuhkasterl oder einer verwinkelten Fläche zu tun bekommen, sagt Hoppe. Oder um ein zweigeschossiges Ladengeschäft, das bei laufendem Betrieb umgestaltet wurde. „Das Designkonzept musste an die Gegebenheiten vor Ort angepasst werden“, so Hoppe weiter.
Natürlich nehmen die Herausforderungen beim GU mit der Komplexität der Bauaufgabe zu. Während oben der Umbau lief, ging unten der Verkauf weiter.
Was heißt das für lärm- und staubintensive Arbeiten? Die Kunden sollen ja möglichst nichts mitkriegen. Was bedeutet das, wenn die Substanz des Gebäudes unliebsame Überraschungen bereithält, wenn marode Technik zum Vorschein kommt oder der Zeitplan aus den Fugen gerät? Zum Beispiel bei einem glatten PU-Boden, der einen ebenso planen Untergrund verlangt. „Wenn ich erst Böden rausreißen und Klebereste abschleifen muss, hat das Auswirkungen auf den Workflow.“
Gutes GU heißt, alle Akteure harmonisch zu orchestrieren
Oder wenn der Kunde spezielle Wünsche äußerst, die vielleicht erst auf der Baustelle zur Sprache kommen: hier die Stromschiene um einen Meter länger, dort noch ein Strahler für mehr Ausleuchtung – man glaubt es Hoppe gern, wenn er sagt, dass er in der Rolle des Generalunternehmers wie elektrisiert sei. Denn: „Den Termin nicht zu halten, ist ein absolutes No-Go“, erläutert der Fachmann.
Umso wichtiger, dass umdasch sämtliche Nachunternehmer orchestriert und auch externe Lieferanten entsprechend dirigiert; im Fall des Golf House ging es um den Kunstrasen, den der Bauherr von einem ganz bestimmten Hersteller bezog.
Hoppe also schlug sich mit vielen kleinen und großen Themen herum, kümmerte sich von der Planung über die Behördengänge bis zur schlüsselfertigen Übergabe um sämtliche Details. Und sorgte so mit seinem Team vom Abschlag weg, dass der Flagship Store in Wiener Neudorf ein Hole-in-one wurde.
„GU ist für die Store Makers von umdasch zu einem wichtigen Markt geworden. Den Kunden ist Komplettservice wichtig; sie schätzen, dass wir ihnen die Arbeit abnehmen und die Komplexität der Aufgabe reduzieren.“
- Marco Gösling, General Contracting Director umdasch
Handel heißt Kommunikation, auch vor dem Verkauf
Dabei ließen sich die Store Makers weder von eisigen Temperaturen aufhalten, die den Kleber beim Austausch der Türanlage an seine Grenzen brachte, noch vom einen oder anderen Ratsch abhalten. Immer wieder habe der Storeleiter mit Kunden vorbeigeschaut, um sich am Fortschritt der Arbeiten zu erfreuen, erzählt Thomas Hoppe schmunzelnd.
Was beweist, dass der Handel auf vielerlei Arten kommunizieren und in Beziehung zu Menschen sowie Produkten treten kann: nicht erst, wenn der erste Golfschläger offiziell am Ladentisch den Besitzer wechselt.
„Rollout hat nichts mehr mit Reproduktion oder Multiplikation zu tun. Stores wie das Golf House folgen fast immer einem individuellen Masterplan.“
- Marco Gösling, General Contracting Director umdasch
„Mit Hilfe des Ladenbaus gelingt es, 1. die Kundenverweildauer zu verlängern, 2. mehr Emotionen zu schaffen und somit einen spürbaren Mehrwert zu erreichen. Die Fähigkeit von umdasch, auf Kundenbedürfnisse und branchenspezifische Besonderheiten flexibel einzugehen, wirkt sich äußerst positiv auf die kreative Weiterentwicklung des Storekonzepts aus.“
- Mark Bube, Sales Director Golf House